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Vander „Altona“: Hotel-Fotografie in Bergen, Norwegen

29. April 2025

Vor kurzem war ich mal wieder für einen etwas größeren Auftrag in Norwegen unterwegs. Für Vander Apartments habe ich jetzt schon ein paar Standorte in Tromsø, Oslo und Stockholm fotografieren dürfen. Und jetzt haben sie ein neues Apartment Hotel in Bergen eröffnet, welches natürlich auch neue Fotos benötigt hat.

Hotel Interior Photography Norway Bergen (70)

Vander „Altona“ hat nichts mit Hamburg zu tun und befindet sich im ehemaligen Hotel Augustin Altona. Dieses wurde innen quasi komplett umgebaut, um aus einem „klassischen“ Hotelzimmern neue Apartments zu formen, die dann unter anderem jeweils eine kleine Küchenzeile haben. Und die Küchenzeile finde ich immer echt gut ausgestattet, mit Ofen, Spülmaschine, sehr viel Geschirr, und, und, und.

Eine besondere Herausforderung für mich als Hotel-Fotografen waren dabei die grün gestrichenen Wände. Wenn man nicht aufpasst, dann saugt das Blitzlicht die grüne Farbe förmlich auf und reflektiert sie im ganzen Raum – und am Ende bekommt man vollkommen falsche Farben. Aber ich denke, ich habe da eine ganz gute Lösung gefunden 🙂

 

Angenehm für die Arbeit war hingegen, dass die Räume gestaged wurden. Das macht bei der Arbeit immer besonders Spaß zu fotografieren bzw. sorgt für noch bessere Ergebnisse. Das Staging hat Ida Marie Andersen übernommen, welche letztlich auch das Design der Räume konzipiert hat – und als Bonus als Statistin für diesen kleinen FPV-Flug durchs Zimmer hergehalten hat:

Eine Besonderheit ist, dass Vander immer versucht, bei den Postern im Zimmer auf lokale Künstlerinnen und Künstler zurückzugreifen. In diesem Fall wurden die Bilder von Tonje Froastad gezeichnet, welche auch in den Fluren ein paar Motive direkt auf die Wand gemalt hat. Dabei hat sie einen sehr sympathischen Zeichenstil, der sich auf humorvolle Weise mit dem Leben in Bergen auseinandersetzt – beispielsweise, indem sie Leute zeigt, die bei Regen draußen vorm Haus sitzen, als würde ganz normal die Sonne scheinen. Bzw. auf dem anderen Bild wird jemand vor einem Café von lauter Möwen…“belagert“. Im Hintergrund hängt ein Dromedar-Schild über der Tür. Und der aha-Effekt war ganz nett, als ich festgestellt habe, dass es die Szene beim „Café Dromedar“ direkt hinter dem Hotel stattfindet.

Bei meiner Anreise war das Hotel allerdings noch in den letzten Zügen der Fertigstellung vor der Eröffnung. Da ich den ersten Tag noch etwas Zeit hatte, hatte ich dann vorgeschlagen, ein paar Reportage-Fotos bzw. ein „Making-of“ zu fotografieren. Beispielsweise mussten vor allem noch die ganzen Schilder im Haus aufgehängt werden. Aber es hat dann tatsächlich bis Mittags alles weitestgehend geklappt, so dass die ersten Gäste (ein älteres Pärchen aus Australien) gar nichts von dem ganzen Gewusel, welches vorher noch herrschte, mitbekommen haben.

Ich durfte dann noch ein paar Tage extra in Bergen verbringen, wo ich schon mal dort war. Dabei habe ich dann aber auch versucht, Fotos von der Stadt zu schießen, die Vander dann nutzen kann, um die Umgebung zu zeigen. Dabei tu ich mich mit Städten fotografisch tatsächlich immer etwas schwer, weil ich das Gefühl habe, dass eigentlich alles schon abfotografiert wurde. Und so “Touri-Fotos” will ich ja auch gar nicht machen.

Bergen hat sich die Woche, als ich dort war, wirklich von ihrer besten Seite gezeigt. Eigentlich ist es die Stadt mit den meisten Regentagen in Europa – aber als ich dort war, gab es Sonnenschein pur. Es war fast schon so, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, weil meine Bilder eventuell ein falsches Bild von der Stadt zeigen…? Aber gut, wollen wir mal nicht über Sonnenschein meckern 😬

Fyllingsdal: der längste Fahrrad-Tunnel der Welt

In Bergen hat vor kurzem außerdem der Fyllingsdal-Tunnel eröffnet, aka der längste Fahrradtunnel der Welt, den ich mir auch gerne mal anschauen wollte. Er ist fast 3km lang und führt einmal durch den Berg Løvstakken. In der Mitte ist eine kleine Skulptur namens Soluret, und welche quasi eine riesige Sonnenuhr darstellt (und ja, auch die Uhrzeit anzeigt). Ich finde solch spezielle Fahrrad-Infrastruktur immer klasse. Bergen hat einige gut ausgebaute Radwege und es macht Spaß, die Stadt darauf zu erkunden bzw. es motiviert auch immer dazu, dort langfahren zu wollen.

Auf dem Rückweg vom Fahrradtunnel habe ich mich eventuell etwas übernommen. Vielleicht. Also wobei, es ging. Am Berg Løvstakken gibt es einen neuen Holz-Steg, den ich auch fotografieren wollte. Und irgendwie dachte ich, sooo weit ist das doch gar nicht. Da kann ich einfach ein bisschen am Berg herum gehen. Letztlich bin ich dann aber doch einmal über den kompletten Berg gelaufen und war mitten drin in einer Wanderung – die mit Straßenschuhen im Sumpf geendet ist. Und weil der Steg bei meiner Ankunft schon im Schatten lag, musste ich am nächsten Morgen noch mal hin (dieses Mal direkt, ohne Wanderung).

Ein bisschen außerhalb war ich dann auch noch. Und zwar bei Skogsøytua. Grob gesagt, ein paar Klippen ca. 50 Minuten von Bergen entfernt. Aber die Wanderung dort hin war auch sehr schön. Abwechslungsreich, nicht zu lang – kann man nichts sagen. Auch hier hab ich noch mal versucht, die FPV-Drohne rauszuholen, aber hab mich zugegeben nicht so gaaanz getraut, weil es doch ziemlich windig war.

Nun ja und dann war die Woche auch schon wieder vorbei – und zu Hause wartete dann die Bildbearbeitung auf mich…

Vander „Altona“: Hotel-Fotografie in Bergen, Norwegen
29. April 2025

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