Entspannter Video-Rundgang durch Knoops Park (Bremen Lesum)

Knoops Park ist aber nicht einfach nur „Rasen und ein paar Bäume”, sondern eigentlich ziemlich ereignisreich und vielseitig.

Besonders spannend ist beispielsweise die „Topografie“. Der Park ist an einem Hang gelegen und dadurch stellenweise ganz schön steil, was man für das „flache Norddeutschland“ gar nicht erwarten würde. Dadurch findet man lauter geschwungene Wege und verschnörkelte Treppen, aber auch Neben-Wege, die direkt am einen oder anderem „Abgrund“ entlang führen. Und immer wieder findet man dadurch einen erhöhten Punkt, von dem man eine sehr schöne Aussicht auf die Lesum und das Werderland hat (Also gemeint ist nicht “Land von Werder Bremen”, sondern es gibt hier oben eine große Naturschutz-Fläche, die so heißt).

Vom Westen her führt der Admiral-Brommy-Weg in den Park. An dieser Stelle wird er links und rechts von dichten Hecken eingerahmt. Weil es hier vergleichsweise eng ist und man schwer um die Kurven sehen kann, sollten Radfahrer hier besonders vorsichtig fahren! Immer wieder kann man aber durch das Dickicht schauen und hat einen Blick auf die Villen am Hang, oder 2-3 Garten-Parzellen direkt am Ufer der Lesum. Auf halber Strecke findet sich hier auch ein sehr idyllisch gelegenes Café, bei dem es leckeren Kuchen, Eis und frische Waffeln gibt.

Sobald man diesen Abschnitt verlassen hat, stößt man erst einmal auf einen Spielplatz und auf die Admiral-Brommy-Büste, welche neben einer großen, halbkreisförmigen Bank direkt am Ufer steht. Wenn man hier sitzt, hat man einen super Blick auf die Lesum – vor allem auch auf den Sonnenuntergang.

Wenige Meter weiter kommt man auf eine große Wiese, die fast wie der Osterdeich wirkt. Am Hang gibt es eine große, historische Aussichtsplattform, die Jünglingshöhe, zu der man unbedingt einmal hochsteigen sollte. Und noch ein paar Meter weiter kommt man zu einem Teich, oder See, der noch einmal leicht von der Lesum abgetrennt ist. Hier gibt es 2-3 heiß begehrte Bänke, von denen jede einen ebenfalls tollen Ausblick hat. Geht man über die Brücke, sollte man unbedingt den Pfad weiter folgen. Der ist zwar vermutlich so zugewuchert, dass man erst einmal gar nicht glauben mag, dass es hier noch weitergeht – aber man kann tatsächlich noch ein paar Meter weiterlaufen und gelangt dann Richtung Lesum-Wiesen.

Die Lesum-Wiesen selbst sind gerade ein wenig umstritten. Eigentlich waren sie als Ausgleichsflächen für zugeschüttete Hafenbecken in der Überseestadt gedacht, damit hier Fische laichen können. Aber nachdem sich jahrelang nichts getan hat, hat sich die Natur in dieser Ecke breitgemacht. Jetzt soll diese Ausgleichsfläche endlich ihrem eigentlichen Zweck dienen, aber es wird darüber diskutiert, ob sie in ihrem aktuellen Zustand nicht das wertvollere Biotop sei und man für die Fische nicht eine andere Ecke finden sollte.

Zurück zum Park: Geht man den Admiral-Brommy-Weg weiter Richtung Osten, gelangt man irgendwann zur Magdalene-Pauli-Statue. Sie markiert fast schon das Ende vom Park. Geht man noch ein paar Meter weiter, geht es ein paar sehr steile Stufen den Hang hinauf und man gelangt in quasi in den Garten des Haus Lesmona. Hier wird man nicht nur von einem riesigen Bergmammutbaum begrüßt, sondern man stößt auch auf diverse Skulpturen – denn das Haus Lesmona dient als Gallerie und hier wohnt das Künstlerpaar Waller. Als Nachbarn haben Sie die Villa Schotteck. Muss schon spannend sein, so mitten im Park zu wohnen.

Oberhalb des Parks finden sich noch ein paar Besonderheiten. Ich finde beispielsweise die Brücke spannend, welche über den Weg „Auf den Steinberg” führt. Dieser ist ein tiefergelegter Graben, der etwas unerwartet die Landschaft teilt – vermutlich, damit Fahrzeuge problemlos von „oben“ ans Ufer fahren können…?

Aber auch den Spiegelteich sollte man sich unbedingt einmal angeschaut haben. In der Mitte dieses Teiches befindet sich eine kleine „Grotte“. Sie wirkt ziemlich mittelalterlich bzw. könnte aus einem Fantasy-Film stammen, da sie rustikal aus Natur-Steinen gemauert wurde und stark mit Moos bewachsen ist. Unten befindet sich eine Stein-Bank, auf der man direkt am Wasser sitzen kann. Auf dem Wasser befindet sich oft eine grüne…Algen-Schicht? Sind das Algen, oder einfach eine Wasserpflanze? Naja, den Enten scheint das nichts auszumachen. Diese Ecke sollte man besonders an eher bewölkten Tagen sehen, vor allem Anfang Mai. Durch das diffuse Licht leuchtet hier dann alles besonders grün.

Wer dann immer noch Lust auf ein Abenteuer hat, der sollte noch ein paar Meter weiter wieder Richtung Westen gehen. Kurz vor der Grenze des Parks kann man durch ein kleines „Tal“ wieder Richtung Süden/Lesum laufen. Das besondere ist, dass es hier ziemlich sumpfig wird. Gefühlt gelangt hier nur wenig Licht durch die Baumkronen. Der Boden bleibt feucht, es wachsen viele Farne und wimmelt an Nacktschnecken…und leider auch an Mücken.

Dadurch, dass es im Knoops Park auf eher kleinem Raum so viele unterschiedliche Landschaften, Aussichten und überall etwas zu entdecken gibt, würde ich mich aus dem Fenster lehnen und sagen, dass es eigentlich der bessere Bürgerpark ist

Naja, und all das wollte ich jetzt mit einem „kurzen“ Video festhalten. Aber am Ende kam doch eiiiiniges an Bildmaterial zusammen. Eigentlich müsste so ein Video 3-4 Minuten lang sein, aber jetzt sind es doch fast 8 ½ Minuten geworden.

Die Länge hat es dann auch schwierig gemacht, die passende Musik zu finden. Da blieb fast nur klassische Musik übrig. Da hatte ich aber erst Bedenken, dass es zu „Klischeehaft“ wird. Letztlich bin ich aber eigentlich ganz zufrieden mit der Länge und Stimmung des Videos